Bank Coop mit erfolgreichem Zinsengeschäft
Basel, 4. Februar 2016
Fast 300 Millionen Franken Neugelder
Die Bank Coop konnte 2015 Neugelder in der Höhe von 296,4 Mio. CHF entgegennehmen. Die Kundeneinlagen stiegen um 2,6% auf 11,8 Mrd. CHF. Besonderes Interesse galt den Spar- und Anlagegeldern, die einen Zuwachs von 467,4 Mio. CHF (+5,4%) verzeichneten - allen voran das Sparkonto Plus (+340,2 Mio. CHF). Viele Kundinnen und Kunden haben Gelder in attraktiver verzinste Spareinlagen umgeschichtet.
Moderates Wachstum im Hypothekarmarkt
Hypotheken haben mit 96% den grössten Anteil am Kreditgeschäft. In einigen Regionen der Schweiz gehen Analysten immer noch von einer Überbewertung von Immobilien aus. Zudem sind die Anforderungen an die Hypothekarschuldner gestiegen. Deshalb erfolgte die Vergabe von Neuhypotheken eher zurückhaltend. Die Bank Coop hat sich konsequent auf sehr gute Objekte und auf Schuldner mit einer guten Bonität konzentriert. Als Folge dieser restriktiven Vergabepolitik erfolgte ein Wachstum unter dem Markt: Das Hypothekarvolumen nahm um 0,7% auf 13,7 Mrd. CHF zu.
Erfreuliche Entwicklung im Zinsengeschäft
Trotz herausforderndem Marktumfeld mit negativen Zinsen wurde das Vorjahresergebnis im Kerngeschäft der Bank um 4,9 Mio. CHF (+3,0%) übertroffen und ein Brutto-Erfolg von 165,3 Mio. CHF erwirtschaftet. Möglich machten dies mehrere Faktoren. Einerseits wurden nach der Einführung der Negativzinsen schnell Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen so gut wie möglich abzufedern. Dank einem effektiven Liquiditätsmanagement konnten Negativzinsen bei der Schweizerischen Nationalbank vermieden werden. Andererseits wurde das gegenwärtige Tiefzinsumfeld genutzt, um fällige Pfandbriefdarlehen und eine nicht erneuerte Obligationenanleihe zu tieferen Kosten zu refinanzieren. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft sank im Berichtsjahr auf 166,8 Mio. CHF (-2,0%). Dies, weil das Ergebnis im Vorjahr von positiven Sondereffekten aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von rund 10 Mio. CHF beeinflusst wurde. Diese Sondereffekte widerspiegeln sich schliesslich auch im Geschäftserfolg.
Retrozessionen fliessen an die Kunden
Seit 1. Juli 2014 werden sämtliche Retrozessionen vollständig an die Kunden weitergegeben. Dies hat zu einem Rückgang beim Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft geführt. Die Erträge nahmen um 3,8 Mio. CHF auf 60,9 Mio. CHF ab. Ohne die Umstellung des Geschäftsmodells wäre ein Erfolg auf Höhe des Vorjahresniveaus erreicht worden. Das retrozessionsfreie Geschäftsmodell ist ein integraler Bestandteil der Positionierung als unabhängige Beraterbank. Auch im Handelsgeschäft, das eine zweitrangige Bedeutung hat, gingen die Erträge zurück (-0,9 Mio. CHF). Nach der Aufhebung der Kursuntergrenze des Frankens zum Euro mussten die Fremdwährungsbestände tiefer bewertet werden.
Hohe Liquidität, starke Kapitalbasis
Die Bilanzsumme der Bank Coop stieg per Ende 2015 auf 16,6 Mrd. CHF. Neben der Ausweitung des Kundengeschäfts erhöhten sich namentlich auch die flüssigen Mittel um 573,0 Mio. CHF. Die verschärften Liquiditätsvorschriften nach Basel III (LCR – Liquidity Coverage Ratio) übertrifft die Bank Coop mit einer Liquiditätsquote von 152,4% komfortabel. Die Gesamtkapitalquote beläuft sich Ende 2015 auf 16,3% und zeigt die im zurückliegenden Jahr gestärkte Kapitalausstattung und hohe Risikotragfähigkeit.
Investitionen in die Zukunft
Obwohl der Erfolg aus dem Zinsengeschäft die Mindereinnahmen aus der Weitergabe der Retrozessionen kompensieren konnte, liegt der Geschäftserfolg mit 77,8 Mio. CHF 16,6% unter dem Vorjahreswert. Neben den bereits erwähnten positiven Sondereffekten aus dem Vorjahr liegt dies vor allem an den Investitionen in die Positionierung als unabhängige Beraterbank. 2015 wurde unter anderem das neue Beratungscenter in Münchenstein eröffnet sowie Produktpakete für Privatkunden und KMU lanciert. Zudem ist die Geschäftsstelle in Vevey dem neuen Beraterbank-Konzept angepasst und an einen attraktiveren Standort verlegt worden. Der Geschäftsaufwand ist deshalb im Vergleich mit dem Vorjahr um 3,9% (+6,0 Mio. CHF) auf 158,5 Mio. CHF gestiegen. Durch die verstärkte Zusammenarbeit im Konzern und die damit verbundenen personellen Übertritte ergab sich zudem eine Verlagerung von den Personal- zu den Sachkosten.
Ausblick
Für 2016 wird ein ähnliches Ergebnis wie 2015 erwartet. Es ist davon auszugehen, dass die Negativzinsen in der Schweiz beibehalten werden, und dass sich der Konkurrenzkampf im Hypothekarmarkt weiter verschärft. All dies wird nicht ohne Auswirkungen auf das Zinsengeschäft bleiben. Gleichzeitig ist die Bank Coop überzeugt, dass die neuen Ertragspfeiler der unabhängigen Beraterbank zunehmend greifen und Mindereinnahmen kompensieren werden. Auch 2016 wird weiter in die Umsetzung der Strategie investiert: in den Ausbau der elektronischen Kanäle, neue Produktangebote und den Umbau des Hauptsitzes am Aeschenplatz in Basel. Die neue Bank Coop wird für alle spürbar und sichtbar.
Hanspeter Ackermann, Vorsitzender der Geschäftsleitung: |
Weitere Details zum Jahresergebnis finden Sie in den Beilagen und unter www.bankcoop.ch.
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