Bank Coop mit erfolgreichem Kerngeschäft im ersten Halbjahr
Basel, 21. Juli 2016
Starker Zinserfolg trotz Margendruck und Negativzinsen
Das 1. Halbjahr war für alle Banken von einem hohen Margendruck und anhaltend tiefen Zinsen geprägt. Dennoch konnte die Bank Coop beim Zinserfolg zulegen. Mit einem Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 84,1 Mio. CHF erzielte die Bank in ihrem Kerngeschäft einen Zuwachs von 2,5% im Vergleich zum Vorjahr (2015: 82,1 Mio. CHF). Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung vor allem auf die tieferen Refinanzierungskosten bei den Passivmitteln und auf gezielte Massnahmen im Rahmen des Bilanzstruktur- und Zinsmanagements. Die erneute Qualitätsverbesserung des Kreditportefeuilles hat zu einer moderaten Auflösung von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen im Zinsengeschäft geführt (+0,4 Mio. CHF). Dadurch resultiert ein um 1,5% höherer Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 84,5 Mio. CHF (2015: 83,3 Mio. CHF).
Zurückhaltung der Anleger beeinflusst Kommissionserfolg
Die Entwicklung an den Finanzmärkten war auch im 1. Halbjahr unsicher und die Kurse tendierten nach unten. Die Anleger haben sich äusserst passiv verhalten und weniger Transaktionen wie etwa Wertschriftenkäufe getätigt. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank auf 29,2 Mio. CHF (2015: 31,4 Mio. CHF). Beeinflusst wurde diese Erfolgskomponente ebenfalls durch den Verzicht auf Retrozessionen. Diese leitet die Bank Coop seit dem 1. Juli 2014 unaufgefordert an ihre Kunden weiter und unterstreicht so ihren Anspruch zu Transparenz im Anlagegeschäft.
Das für die Bank Coop mit Kunden generierte Handelsgeschäft erreichte 5,4 Mio. CHF. Die marginale Abweichung gegenüber dem Vorjahr um -0,9% hängt primär mit einer leicht tieferen Marktwertbewertung der Handelsbestände zusammen.
Bonität steht beim Hypothekarwachstum an erster Stelle
Die Bank Coop verzeichnete im 1. Halbjahr 2016 ein Wachstum bei den Hypothekarforderungen von +1,3% bzw. +173,4 Mio. CHF (nach Anpassung der Bestände aufgrund einer Umgliederung der Bilanz per 31.12.2015: +78,7 Mio. CHF). Der Schweizer Immobilienmarkt tendiert in bestimmten Regionen immer noch zur Überhitzung und das Zinsniveau ist historisch tief. Die Bank Coop konzentriert sich aus diesem Grund konsequent auf Schuldner mit einer hervorragenden Bonität und hält an ihren strengen Kreditvergaberichtlinien mit konservativen Belehnungsstandards und hohen Tragbarkeitsansprüchen fest. Insbesondere bei der Finanzierung von Renditeobjekten ist sie zurückhaltend. Deshalb konnten Wertberichtungen für Ausfallrisiken leicht reduziert werden.
Kundeneinlagen mit leichtem Plus
Die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform erhöhten sich um 114,5 Mio. CHF auf einen Rekordstand von 9,3 Mia. CHF. Der Grossteil dieses Wachstums entfällt mit 97,0 Mio. CHF auf das Sparkonto Plus und das Sparkonto Exclusive. Diese attraktiv verzinsten Sparprodukte waren im aktuellen Niedrigzinsumfeld besonders gefragt. Auf der anderen Seite haben KMU und institutionelle Kunden überschüssige liquide Mittel für Investitionen genutzt oder in längerfristige Anlagen mit höherer Rendite umgeschichtet. Die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden haben sich deshalb um 107,0 Mio. CHF reduziert. Diese gegenläufigen Entwicklungen führten dazu, dass sich die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen per 30.06.2016 im Vergleich zum Jahresanfang minim um 0,1% bzw. 7,5 Mio. CHF auf 11,8 Mia. CHF erhöht haben.
Zukunftsweisende Investitionen
Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% zurückgegangen und beträgt 34,2 Mio. CHF (2015: 34,5 Mio. CHF). Der Sachaufwand fiel mit 48,8 Mio. CHF (2015: 46,3 Mio. CHF) jedoch höher aus. Einerseits sind die Projektkosten für die Umsetzung von verschiedenen Regulierungsmassnahmen gestiegen. Andererseits investiert die Bank Coop in ihre digitale Zukunft: Im März wurde mit der Online-Hypothek „digihyp“ das erste digitale Produkt lanciert. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie werden über die nächsten Jahre weitere digitale Produkte und Dienstleistungen eingeführt. Gleichzeitig wurden auch Umbauten am Hauptsitz und in den Geschäftsstellen vorgenommen und das Marketingbudget erhöht.
Halbjahresergebnis annähernd auf Vorjahresniveau
Das stabile Halbjahresergebnis zeugt von einer nachhaltigen operativen Leistung in einem schwierigen Marktumfeld. Dank dem erfreulichen Resultat im Zinsengeschäft konnten die niedrigeren Erträge aus Kommissionen und Dienstleistungen nahezu kompensiert werden. Dies macht sich in einem lediglich um 0,6% rückläufigen Geschäftsertrag bemerkbar. Auf der anderen Seite führten die Investitionen zu einem höheren Aufwand, weshalb sich der Geschäftserfolg um 3,5% reduzierte.
Die Reduktion des Halbjahresgewinns um rund 0,8 Mio. CHF auf 22,7 Mio. CHF (2015: 23,5 Mio. CHF) lässt sich einerseits durch die erwähnten Investitionen in die Zukunft der Bank Coop erklären, stellt aber auch die Folge einer höheren Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken von 3,6 Mio. CHF zur Stärkung der Eigenmittelbasis dar.
Ausblick: Das zweite Halbjahr wird herausfordernd bleiben
Herausforderungen wie der Brexit und seine Folgen, das hohe Verschuldungsniveau vieler Länder, die Wachstumsschwäche in China, die politischen Unsicherheiten in der EU und die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen werden das Marktumfeld im 2. Halbjahr stark prägen. Der Druck auf die Zinsmargen im Hypothekargeschäft wird anhalten. Zudem wird der Geschäftsaufwand durch weitere zukunftsgerichtete Investitionen beeinflusst. Das stabile Halbjahresergebnis stützt die zu Beginn dieses Jahres kommunizierte Einschätzung, dass die Bank Coop für das Geschäftsjahr 2016 mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahr rechnet.
Die Kommentierung des Halbjahresabschlusses erfolgt auf Basis des True and Fair View-Prinzips.
Details zum Halbjahresergebnis finden Sie im beiliegenden Halbjahresbericht und unter www.bankcoop.ch.
Weitere Auskünfte erteilt:
Natalie Waltmann
Leiterin Kommunikation
Bank Coop AG, CEO Office
Telefon: +41 (0)61 286 26 03
E-mail: natalie.waltmann@bankcoop.ch